Ligurien – durch ein ehemals französisches Gebiet

Ligurien ist eine Küstenregion in Nordwestitalien. Die drittkleinste Region grenzt an Frankreich im Westen, Piemont im Norden, Emilia-Romagna und die Toskana im Osten sowie im Südwesten an das Ligurische Meer.
Zum Norden hin wird Ligurien durch zwei Gebirgsketten geschützt, die bis ans Meer reichen. Das eine Massiv bilden die Ligurischen Alpen, in denen auch der höchste Berg der Region, der Monte Saccarello mit 2.201 m Höhe liegt. Das andere Gebirge ist der sich östlich anschließende Ligurische oder auch Nördliche Apennin, der die ligurische Küste von der nordöstlich gelegenen Poebene trennt. Außerdem verfügt Ligurien über mehr als 300 km Küste, die in die Riviera di Ponente (westlicher Teil zwischen Genua und der französischen Grenze) und die Riviera di Levante (östlicher Teil von Genua bis La Spezia) aufgeteilt ist. Darüber hinaus erfolgt eine Einteilung in vier Provinzen: von West nach Ost sind dies Imperia, Savona, Genua und La Spezia.

Rundreisen Ligurien führen in eine Region, die reich an Naturschätzen ist und durch die Verbindung von Land und Meer eine große Bandbreite an Ökosystemen vorweisen kann. Teil der Landschaft sind ein Nationalpark, ach Regionalparks, drei Naturreservate und ein nationales Naturreservat. In Summe stehen so rund 12% der Fläche Liguriens unter besonderem Naturschutz. Durch eine Vielzahl jener Naturschutzgebiete führt der 440 km lange Ligurische Höhenweg (Alta Via dei Monti Liguri), der das grenznahe Ventimiglia mit Ceparana an der Grenze zur Toskana verbindet und Wanderfreunde und Naturliebhaber gleichsam auf ihre Kosten kommen lässt.
Zusätzlich gibt es zwei Meeresschutzgebiete (Cinque Terre und Portofino) und das „Heiligtum der Wale“, die bestimmte Abschnitte des Ligurischen Meeres mit seinen Bewohnern wie auch den Meeresgrund und dessen Bewuchs unter Schutz stellen.

Wer sich auf Rundreise nach Ligurien begibt, darf sich vornehmlich auf mediterranes Klima freuen. Gewisse Abweichungen davon ergeben sich allerdings durch die unterschiedliche Höhenlage und gilt der Apennin gemeinhin als Wasserscheide zwischen dem Mittelmeer und der Adria, beziehungsweise der Po-Ebene. Dennoch, im Sommer werden bei Genua im Juli Temperaturen zwischen 21 und 27°C erreicht. Im Winter liegen die Durchschnittstemperaturen im Binnenland deutlich unter denen der Küstenzonen, und so liegen die mittleren Tiefstwerte durchaus auch mal einige Grade unter dem Gefrierpunkt.

Alles in allem jedoch einladende Bedingungen, die Ligurien zu bieten hat. Kein Wunder also, dass die Region in touristischer Hinsicht längst bekannt und für Rundreisen beliebt ist ... der italienischen Riviera, des Olivenöls, seines Weins und nicht zuletzt des „Pesto alla genovese“ wegen.
Trotz Tourismus findet sich aber auch in diesem Teil Italiens noch ursprüngliche Kultur – immerhin war dieses Gebiet bereits von den Römern mit „Liguria“ benannt. Besagter Ursprünglichkeit jedenfalls begegnen Sie am besten durch leichte Wanderungen, die zu einigen abgeschiedenen Orten führen.
Eine zauberhafte Wanderung kann beispielsweise von Rocchetta Nervina aus ihren Anfang nehmen. Von jenem kleinen Ort am Talende kommt man – immer oberhalb eines kleinen Flusses – zu Fuß vorbei an Olivenhainen, alten Weilern und einer uralten Steinbrücke. Schier unzählige weitere Wandermöglichkeiten bestehen ... teils herrlich zu kombinieren mit dem Besuch bei Weingütern oder zur Verkostung anderer lokaler Spezialitäten – unter anderem des berühmten ligurischen Olivenöls.
Und gehört zu einer Rundreise Ligurien natürlich auch ein Besuch von Genua. Italiener nennen sie „die Stolze“ – und nicht zu unrecht. Hier riecht es nach großer weiter Welt und das allgegenwärtige Meer bestimmt den Alltag, parallel bekommen Sie eines der interessantesten mittelalterlichen Stadtzentren Europas zu sehen. Nehmen Sie sich unbedingt Zeit für einen ausgedehnten Stadtrundgang ... wie auch für eine Pause in einem genuesischen Restaurant, vielleicht am historischen Hafen.