Kastilien – einst Schauplatz vieler Schlachten

Kastilien ist eine auf der zentralen Hochebene Spaniens gelegene Region, deren Bezeichnung auf das gleichnamige mittelalterliche Königreich zurückgeht. Kastilien als Autonome Region Spaniens umfasst Castilla-La Mancha, Madrid und den größten Teil von Castilla y León, wobei das unmittelbar nördlich von Madrid gelegene Kastilische Scheidegebirge die Landschaft in das nördliche Altkastilien und das südliche Neukastilien (auch La Mancha genannt) aufteilt. Für die Geschichte Spaniens besonders interessant ist, dass die Region nördlich von Madrid als Geburtsstätte der spanischen Nation gilt, denn von hier ging die „Reconquista“ aus, die Rückeroberung des von den Mauren besetzten Landes. Im 14. und 15. Jahrhundert gab es weitere Kriege; 1429 schließlich wurden nach heftigen Auseinandersetzungen die Königreiche Aragon und Kastilien vereinigt. Heute erinnern an diese kriegerischen Zeiten zahlreiche Burgen und Städte mit gut erhaltenen Befestigungsanlagen.

Des Weiteren schlug auch ein weltweit bekannter Held aus Kastilien-La Mancha so manche Schlacht: Don Quijote. Die Abenteuer jener Figur des Autors Miguel de Cervantes spielen in Cuidad Real. Die weißen Windmühlen, gegen die Don Quijote kämpft, sind bis heute signifikanter Teil der Landschaft von La Mancha, des windigen Hochplateaus, das sich landschaftlich wie kulturell deutlich vom übrigen Kastilien unterscheidet. Die Ebene mit ihren vielen Flüssen liegt auf 600-900 m Höhe und stellt die ausgedehnteste Ebene der gesamten Iberischen Halbinsel dar. Außerdem ist La Mancha wichtiges Anbaugebiet für Getreide, Wein und den kostbaren Safran. Und wurden zwei Naturparks und ein Nationalpark eingerichtet, um die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt unter Schutz zu stellen.

Bei Rundreisen Kastilien werden Sie ferner auf etliche Klöster und Kirchen treffen, die von der großen Bedeutung der Region als wichtigste Etappe des Jakobswegs künden. Der faszinierenden Naturlandschaft mit kargen Hochebenen, herrlichen Gebirgsketten, Schluchten und Wäldern steht also eine beachtliche Vielfalt an kulturellen Sehenswürdigkeiten gegenüber. So zeigt Ihnen eine Rundreise durch Kastilien beispielsweise die Universität von Salamanca, die Kathedrale von Burgos, das Aquädukt von Segovia oder die mittelalterlichen Stadtmauern von Ávila. Äußerst sehenswert auch die Hauptstadt der Region: Toledo, am Fluss Tajo gelegen, die als eine der Städte mit den meisten Attraktionen in Spanien gilt. Immerhin war Toledo bis 1560 Hauptstadt Spaniens. Die Altstadt wurde in den 70er Jahren von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und allein schon einen Besuch wert. Doch empfiehlt sich auch die beiden mittelalterlichen jüdischen Synagogen, die Kathedrale Santa María sowie die einen oder andere Museen zu besichtigen, sich dem berühmten Maler El Greco zu widmen und welche von den kulinarischen Spezialitäten der Region zu kosten. Bei letzteren wären vor allem Wildgerichte, Wurstwaren und der Manchego-Käse zu empfehlen. Darüber hinaus machte sich Kastilien-La Mancha übrigens als Weinregion einen Namen.

Als Höhepunkt einer Rundreise Kastilien gilt jedoch meist dennoch eine Begegnung mit Madrid. Eine ausgedehnte Stadterkundungstour lohnt ... allein schon der Eindrücke im historischen Zentrum wegen. Freuen Sie sich unterwegs auf den königlichen Palast, die Puerta del Sol, dem Parque de Retirio und schier unzählige einladende Museen. Das berühmteste darunter dürfte wohl das Prado-Museum sein.
Wem danach der Sinn nach Natur stehen sollte: unweit der Hauptstadt befindet sich die Sierra de Guadarrama, wo grandiose Felsformationen und ein malerisches Flusstal auf Sie warten, um Sie für die nächste Portion Kultur und Geschichte, von denen Rundreisen Kastilien reichlich bieten, wieder voll aufnahmefähig zu machen.